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Sudoku Swordfish-Technik erklärt: Die 3x3-Erweiterung von X-Wing

2025-01-24 · 10 Min. Lesezeit

Swordfish ist die erweiterte Version von X-Wing und eine komplexere und leistungsstärkere Methode unter den fortgeschrittenen Sudoku-Techniken. Der Name stammt von der Form eines Schwertfisches, da diese Technik drei Zeilen und drei Spalten umfasst und ein größeres Muster als X-Wing bildet. Die Kernidee ist: Wenn eine Kandidatenziffer in drei Zeilen jeweils nur an maximal drei Spaltenpositionen erscheint und diese drei Spalten vollständig identisch sind, kann diese Kandidatenziffer aus den anderen Zellen dieser drei Spalten eliminiert werden.

Kernprinzip:
Wenn eine Ziffer in den Zeilen A, B und C jeweils nur an bestimmten Positionen in den Spalten X, Y und Z erscheint (jede Zeile maximal an zwei oder drei Positionen dieser drei Spalten), dann muss diese Ziffer in diesen drei Zeilen zwangsläufig bestimmte Positionen in den Spalten X, Y und Z belegen. Daher können alle anderen Zellen in den Spalten X, Y und Z (die nicht in diesen drei Zeilen liegen) diese Ziffer nicht enthalten.

Swordfish-Regel

Wenn eine Kandidatenziffer in drei Zeilen zusammen nur an denselben drei Spaltenpositionen erscheint,
dann kann diese Kandidatenziffer in diesen drei Spalten aus allen anderen Zeilen (die nicht zu den drei Swordfish-Zeilen gehören) gelöscht werden.

Vor dem Lesen dieses Artikels wird empfohlen, zunächst die X-Wing-Technik zu beherrschen, da Swordfish eine direkte Erweiterung von X-Wing ist.

Swordfish-Prinzip-Diagramm
Swordfish-Prinzip: Kandidatenverteilung in 3 Zeilen und 3 Spalten bildet das Swordfish-Muster, rote Pfeile zeigen die Eliminierungsrichtung

Beispielanalyse: Zeilen-basierter Swordfish

Betrachten wir ein Swordfish-Beispiel mit der Kandidatenziffer 4 in Zeile 2, Zeile 4 und Zeile 8.

Sudoku Swordfish-Technik Beispiel
Abbildung: Die Kandidatenziffer 4 in Zeilen 2, 4 und 8 bildet ein Swordfish-Muster
Dieses Beispiel im Rechner öffnen

Aktuelle Spielfelddaten

Basierend auf den Kandidatendaten im CSV81-Format konzentrieren wir uns auf die Verteilung der Kandidatenziffer 4 in Zeile 2, Zeile 4 und Zeile 8:

Zellen in Zeile 2:

  • R2C1: Gegebene Ziffer 2
  • R2C2: Kandidaten {1, 4}
  • R2C3: Kandidaten {1, 4}
  • R2C4: Kandidaten {5, 7}
  • R2C5: Kandidaten {6, 8}
  • R2C6: Kandidaten {6, 8}
  • R2C7: Gegebene Ziffer 3
  • R2C8: Kandidaten {5, 7}
  • R2C9: Gegebene Ziffer 9

Zellen in Zeile 4:

  • R4C1: Gegebene Ziffer 1
  • R4C2: Gegebene Ziffer 8
  • R4C3: Kandidaten {2, 4}
  • R4C4: Ziffer 3
  • R4C5: Kandidaten {4, 5}
  • R4C6: Gegebene Ziffer 9
  • R4C7: Kandidaten {2, 5}
  • R4C8: Ziffer 6
  • R4C9: Gegebene Ziffer 7

Zellen in Zeile 8:

  • R8C1: Gegebene Ziffer 9
  • R8C2: Kandidaten {1, 2, 4, 5, 7}
  • R8C3: Kandidaten {1, 2, 4}
  • R8C4: Kandidaten {1, 5, 7}
  • R8C5: Kandidaten {4, 5, 7}
  • R8C6: Gegebene Ziffer 3
  • R8C7: Gegebene Ziffer 6
  • R8C8: Kandidaten {2, 5, 7}
  • R8C9: Ziffer 8

Analyseprozess

1 Zeile 2 beobachten: In Zeile 2 erscheint die Kandidatenziffer 4 nur an zwei Positionen: R2C2 (Kandidaten 1,4) und R2C3 (Kandidaten 1,4). Das heißt in Spalte 2 und Spalte 3.
2 Zeile 4 beobachten: In Zeile 4 erscheint die Kandidatenziffer 4 ebenfalls nur an zwei Positionen: R4C3 (Kandidaten 2,4) und R4C5 (Kandidaten 4,5). Das heißt in Spalte 3 und Spalte 5.
3 Zeile 8 beobachten: In Zeile 8 erscheint die Kandidatenziffer 4 an drei Positionen: R8C2 (Kandidaten 1,2,4,5,7), R8C3 (Kandidaten 1,2,4) und R8C5 (Kandidaten 4,5,7). Das heißt in Spalte 2, Spalte 3 und Spalte 5.
4 Swordfish-Muster erkennen: Die Kandidatenziffer 4 erscheint in den Zeilen 2, 4 und 8 nur in Spalte 2, Spalte 3 und Spalte 5:
  • Zeile 2: Spalte 2 ✓, Spalte 3 ✓ (zwei Spalten)
  • Zeile 4: Spalte 3 ✓, Spalte 5 ✓ (zwei Spalten)
  • Zeile 8: Spalte 2 ✓, Spalte 3 ✓, Spalte 5 ✓ (drei Spalten)

Die drei Zeilen zusammen umfassen nur die Spalten 2, 3 und 5, was ein Swordfish-Muster bildet.

5 Logik verstehen: Da die Kandidatenziffer 4 in den Zeilen 2, 4 und 8 nur in den Spalten 2, 3 und 5 verteilt sein kann, müssen diese drei Vieren zwangsläufig bestimmte Positionen in diesen drei Spalten innerhalb dieser drei Zeilen belegen. Unabhängig von der genauen Verteilung werden die Kandidatenziffer 4 in Spalte 2, Spalte 3 und Spalte 5 von den Zeilen 2, 4 und 8 belegt.
6 Eliminierungsziele bestimmen: In Spalte 2 gibt es außer Zeile 2 und Zeile 8 noch weitere Zellen mit der Kandidatenziffer 4:
  • R6C2: Kandidaten {2, 4, 5}
  • R7C2: Kandidaten {1, 2, 4, 5, 6, 7}
  • R9C2: Kandidaten {2, 4, 5, 6, 7}

In Spalte 5 gibt es außer Zeile 4 und Zeile 8 noch weitere Zellen mit der Kandidatenziffer 4:

  • R6C5: Kandidaten {1, 4, 8}
  • R7C5: Kandidaten {2, 4, 5, 6, 7}
7 Eliminierung durchführen: Daher können alle Zellen in Spalte 2 und Spalte 5 außerhalb der Zeilen 2, 4 und 8 keine 4 enthalten. Konkret:
  • R6C2: Kandidat 4 löschen (2,5 behalten)
  • R7C2: Kandidat 4 löschen (1,2,5,6,7 behalten)
  • R9C2: Kandidat 4 löschen (2,5,6,7 behalten)
  • R6C5: Kandidat 4 löschen (1,8 behalten)
  • R7C5: Kandidat 4 löschen (2,5,6,7 behalten)
Fazit:
Swordfish: In Zeile 2, Zeile 4 und Zeile 8 ist die Kandidatenziffer 4 nur in Spalte 2, Spalte 3 und Spalte 5 verteilt.
Aktion: Kandidat 4 aus R6C2, R7C2, R9C2, R6C5 und R7C5 löschen.

Schlüsselmerkmale von Swordfish

1. Nicht jede Zeile muss in allen drei Spalten erscheinen

Dies ist ein wichtiger Unterschied zwischen Swordfish und X-Wing:

  • X-Wing: In zwei Zeilen erscheint die Kandidatenziffer in jeder Zeile genau in denselben zwei Spalten
  • Swordfish: In drei Zeilen kann die Kandidatenziffer in 2 oder 3 der drei Spalten erscheinen, solange zusammen nicht mehr als drei Spalten umfasst werden
Wichtiges Verständnis:
Im obigen Beispiel hat Zeile 2 die Kandidatenziffer 4 nur in Spalte 2 und 3, Zeile 4 nur in Spalte 3 und 5, und Zeile 8 in Spalte 2, 3 und 5. Obwohl keine Zeile genau in nur zwei Spalten die Kandidatenziffer hat, decken die drei Zeilen zusammen die Spalten 2, 3 und 5 ab, was ausreicht, um ein Swordfish zu bilden.

2. Die Anzahl der Spalten muss genau der Anzahl der Zeilen entsprechen

Swordfish benötigt drei Zeilen entsprechend drei Spalten (oder drei Spalten entsprechend drei Zeilen):

  • Wenn die Kandidatenziffer in drei Zeilen nur zwei Spalten umfasst, ist das Muster unvollständig und Swordfish kann nicht angewendet werden
  • Wenn die Kandidatenziffer in drei Zeilen vier Spalten umfasst, kann auch kein Swordfish gebildet werden
  • Es muss genau eine 3-Zeilen-3-Spalten-Entsprechung sein

Zwei Formen von Swordfish

Ähnlich wie X-Wing hat auch Swordfish zwei symmetrische Formen:

1. Zeilen-basierter Swordfish (Row-based Swordfish)

Das ist die Situation im obigen Beispiel:

  • Beobachtungsobjekt: Drei Zeilen
  • Mustermerkmal: Eine Kandidatenziffer erscheint in diesen drei Zeilen jeweils nur in denselben drei Spalten (oder zwei davon)
  • Eliminierungsziel: Diese Kandidatenziffer aus den anderen Zeilen dieser drei Spalten löschen

2. Spalten-basierter Swordfish (Column-based Swordfish)

Umgekehrte Form, aber gleiches Prinzip:

  • Beobachtungsobjekt: Drei Spalten
  • Mustermerkmal: Eine Kandidatenziffer erscheint in diesen drei Spalten jeweils nur in denselben drei Zeilen (oder zwei davon)
  • Eliminierungsziel: Diese Kandidatenziffer aus den anderen Spalten dieser drei Zeilen löschen
Merktechnik:
Zeilen-basierter Swordfish eliminiert Spalten, Spalten-basierter Swordfish eliminiert Zeilen.
Dies entspricht vollständig den Regeln von X-Wing, nur von 2×2 auf 3×3 erweitert.

Wie findet man Swordfish?

Swordfish zu finden ist schwieriger als X-Wing und erfordert eine systematischere Analyse:

1 Kandidatenziffer auswählen: Konzentrieren Sie sich auf eine Kandidatenziffer (eine von 1-9), vorzugsweise eine Ziffer mit weniger Kandidatenpositionen.
2 Zeilen (oder Spalten) mit wenigen Kandidatenpositionen finden: Finden Sie Zeilen (oder Spalten), in denen diese Kandidatenziffer nur in 2-3 Zellen erscheint.
3 Drei-Zeilen-Kombination suchen: Prüfen Sie, ob es drei Zeilen gibt, deren Kandidatenziffern zusammen nur drei Spalten umfassen (jede Zeile kann 2 oder 3 dieser drei Spalten haben).
4 Swordfish-Muster bestätigen: Wenn Sie eine solche 3-Zeilen-3-Spalten-Kombination finden, ist ein Swordfish-Muster gebildet.
5 Eliminierung durchführen: Löschen Sie diese Kandidatenziffer aus den anderen Zellen der entsprechenden Spalten (oder Zeilen).
Hinweise:
  • Swordfish benötigt genau drei Zeilen (oder drei Spalten), die genau drei Spalten (oder drei Zeilen) umfassen
  • Die Kandidatenziffer kann in jeder Zeile in 2 oder 3 Spalten erscheinen, aber die drei Zeilen zusammen dürfen nicht mehr als drei Spalten umfassen
  • Wenn die Kandidatenziffer in einer Zeile an 4 oder mehr Positionen erscheint, ist sie normalerweise nicht geeignet für Swordfish
  • Swordfish ist sehr selten, in den meisten Sudoku-Rätseln kommt es nicht vor
  • Die Suche nach Swordfish ist sehr zeitaufwändig, es wird empfohlen, erst alle anderen Techniken auszuprobieren

Beziehung von Swordfish zu anderen Techniken

X-Wing vs Swordfish

Vergleichspunkt X-Wing Swordfish
Anzahl Zeilen 2 Zeilen (oder 2 Spalten) 3 Zeilen (oder 3 Spalten)
Anzahl Spalten 2 Spalten (oder 2 Zeilen) 3 Spalten (oder 3 Zeilen)
Mustermerkmal Kandidatenziffer muss in jeder Zeile genau in zwei Spalten sein Kandidatenziffer kann in jeder Zeile in 2-3 Spalten sein
Erkennungsschwierigkeit Schwierig Sehr schwierig
Auftretenshäufigkeit Gelegentlich Selten

Höhere Erweiterungen

Swordfish kann weiter erweitert werden:

  • Jellyfish (Qualle): 4-Zeilen-4-Spalten-Erweiterung
  • Squirmbag: 5-Zeilen-5-Spalten-Erweiterung (extrem selten, wird fast nie benötigt)

Diese Techniken basieren auf dem gleichen Prinzip wie Swordfish, umfassen nur mehr Zeilen und Spalten, wobei die Erkennungsschwierigkeit exponentiell steigt.

Zusammenfassung der Technik

Wichtige Punkte zur Anwendung der Swordfish-Technik:

  • Wesen: X-Wing von 2×2 auf 3×3 erweitert
  • Erkennungsbedingung: Eine Kandidatenziffer umfasst in drei Zeilen (oder drei Spalten) zusammen nur drei Spalten (oder drei Zeilen)
  • Flexibilität: Jede Zeile muss nicht in allen drei Spalten die Kandidatenziffer haben, solange die drei Zeilen zusammen diese drei Spalten abdecken
  • Eliminierungsregel: Zeilen-basierter Swordfish eliminiert Spalten, Spalten-basierter Swordfish eliminiert Zeilen
  • Anwendungsszenario: Als letztes Mittel, wenn X-Wing und alle mittleren und grundlegenden fortgeschrittenen Techniken nicht weiterkommen
  • Erkennungsschwierigkeit: Erfordert systematische Analyse der Kandidatenverteilung über mehrere Zeilen und Spalten, sehr zeitaufwändig
  • Auftretenshäufigkeit: Sehr selten, die meisten schwierigen Rätsel benötigen es nicht
Praktische Empfehlung:
Swordfish ist in der Praxis extrem selten und kommt nur gelegentlich in den schwierigsten Experten-Rätseln vor. Empfehlungen:
  • Verwenden Sie zuerst alle mittleren Techniken und X-Wing
  • Wählen Sie die Ziffer mit den wenigsten Kandidaten zur Analyse (z.B. Ziffern mit nur noch 6-9 Kandidatenpositionen)
  • Verwenden Sie Stift und Papier, um die Verteilung jeder Ziffer in den Zeilen und Spalten zu notieren, um 3-Zeilen-3-Spalten-Kombinationen zu finden
  • Einige Sudoku-Programme bieten Swordfish-Hinweise, diese Tools können beim Lernen helfen
  • Wenn Sie nach 30 Minuten nichts finden, benötigt das Rätsel möglicherweise kein Swordfish - prüfen Sie, ob einfachere Techniken übersehen wurden

Jetzt üben

Übungsempfehlung:
Starten Sie ein Experten-Sudoku-Spiel und versuchen Sie, die Swordfish-Technik anzuwenden! Empfehlungen:
  • Wählen Sie die höchste Schwierigkeitsstufe, nur Experten-Rätsel können Swordfish erfordern
  • Stellen Sie sicher, dass Sie zuerst die X-Wing-Technik beherrschen
  • Analysieren Sie systematisch jede Kandidatenziffer und suchen Sie nach 3-Zeilen-3-Spalten-Mustern
  • Haben Sie Geduld, Swordfish ist sehr selten und schwer zu finden